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Keramikmesser versus Stahlmesser

Sauber schneiden dank moderner Technologie

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Keramikmesser für einen scharfen Schnitt

 

 

Klare, punktgenaue Schnitte, ein tolles Design und eine Schärfe, an die gerade einmal hochwertige Santokumesser oder Messer aus Damast heranreichen können – Keramikmesser sind der neueste Trend unter den Küchenmessern und erfreuen sich einer großen Fangemeinde. In den neutralen Farben Weiß und Schwarz ergänzen die Messer jede Kücheneinrichtung passend und sehen dabei edel und hochwertig aus. Dank der Errungenschaften der Raumfahrttechnologie können Sie in Ihrer Küche zukünftig auf hohe Schnitthaltigkeit und starke Schärfe aus einem anderen Material als Metall zurückgreifen. Alles, was Sie über Keramikmesser, das Schleifen derselben und ihre Pflege wissen müssen, erfahren Sie hier.

 

Vor- und Nachteile:

 

  • sehr harte Klinge
  • geschmacks- und geruchsneutral
  • hitzebeständig
  • rostet nicht
  • bleibt sehr lange scharf
  • resistent gegen Säuren
  • geringes Eigengewicht
  • spülmaschinenfest
  • kann brechen
  • spröde Klinge franst mit der Zeit aus

 

Was sind Keramikmesser und woraus bestehen sie?

 

Bei Keramikmesser handelt es sich um neue, moderne Messer, die nicht geschmiedet, sondern aus einem Pulver geformt und unter Hochdruck gepresst werden. Bei diesem Pulver handelt es sich um Zirkonia-Keramik. Dies ist eine Mischung aus der herkömmlichen Keramik, einem Tonmineral, wie es bereits die antiken Griechen benutzt haben, und Zirkonoxid. Zirkonoxid wiederrum ist ein farbloser, geruchloser Feststoff. Dieser wird aus Zirkonsalzen gewonnen. Dabei handelt es sich um ein Mineral, das unter anderem in Pakistan zu finden ist.

 

Zikonia-Keramik wurde ursprünglich in der Raumfahrttechnik entwickelt und dient dort unter anderem als Hitzeschild für Spaceshuttles. Aber auch in der Medizintechnik findet es Anwendung, beispielsweise bei Zahnprothesen. Das Pulver, welches Zirkonia-Keramik zunächst ist, wird unter hohem Druck und einer enormen Hitze in Form gepresst. Hierdurch kommt einer der härtesten Werkstoffe der Welt zustande, der sich auch an hartem Stahl problemlos messen lässt.

 

Das folgende Video zeigt die Herstellung eines Keramikmessers:

 

 

Wodurch zeichnen sich Keramikmesser aus?

 

 

Die synthetisch hergestellten Messer zeichnen sich durch eine Vielzahl positiver Eigenschaften aus. Vor allem sei erwähnt: Dass Sie ein Keramikmesser schärfen müssen, wird bei guter Benutzung höchst selten vorkommen. Keramikmesser bleiben aufgrund ihrer besonderen Struktur in etwa zehnmal so lange Scharf wie herkömmliche Messer aus Stahl. Selbst hochwertige Küchenmesser verlieren im direkten Vergleich gegen ein Keramikmesser aus dem gleichen Preissegment. Darüber hinaus ist die Klinge eines Keramikmessers sehr fest und bleibt sehr lange scharf. Sie ist zudem resistent gegen die zersetzende Wirkung verschiedener Säuren, wie sie in Obst und Gemüse vorkommen.

Durch den Herstellungsvorgang ist die Keramikklinge hitzebeständig und auch beständig gegen Rost. Weiterhin vorteilhaft an dem Keramikmesser ist das sehr leichte Eigengewicht. Die meisten Messer verfügen neben der Keramikklinge auch über einen Griff aus Kunststoff, sodass das Gewicht auch durch den Griff nicht erheblich beeinflusst wird. Durch die besondere Oberfläche der Klinge, die gegen jegliche Bakterien völlig unempfindlich ist, ist das Messer außerdem perfekt geeignet für Allergiker. Keramikmesser sind zudem völlig geschmacks- und geruchsneutral und die meisten Modelle sind für die Reinigung in der Geschirrspülmaschine geeignet.

 

Einziges Manko an dem Keramikmesser ist, dass die Klinge so hart ist, dass sie außerdem sehr spröde ist. Zwar kommt es selten vor, dass Sie das Keramikmesser schleifen müssen. Allerdings kommt es durch die sehr harte Beschaffenheit der Klinge immer wieder zu mikroskopischen Ausbrüchen innerhalb der Klinge. Je länger sie in Benutzung ist, desto ausgefranster wirkt sie. Darüber hinaus ist das Keramikmesser durch die Härte der Klinge sehr bruchempfindlich. Schneidetätigkeit wie Hacken, Hebeln, das Schneiden von gefrorenen Lebensmitteln oder das Ausbeinen sind mit dem Keramikmesser nicht möglich, da die Klinge hierbei abbrechen kann. Auch bei geringem Druck von der Seite besteht die Gefahr, dass die Klinge einfach nachgibt und das Keramikmesser durchbricht. Deshalb erfordert der Umgang mit einem solch hochwertigen Messer stets eine große Umsicht und Sorgfalt.

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Keramikmesser versus Stahlmesser – Welches ist das Bessere?

 

Bei all den positiven Vorzügen und den nur sehr geringen Nachteilen, die ein Keramikmesser mit sich bringt, stellen sich viele Hobbyköche die Frage, ob es sich überhaupt noch lohnt, Stahlmesser wie das Santokumesser oder ein Kochmesser aus Damast anzuschaffen. Manch einer mag Keramikmesser gegenüber ihrem Pendant aus Stahl sogar für überlegen halten. Doch dies ist nicht immer der Fall.

Es stimmt, dass Keramikmesser länger scharf bleiben als Messer aus Stahl, weil sie sich wesentlich geringer abnutzen. Ebenso ist die Klinge härter und leichter als Stahl. Darüber hinaus sind Keramikmesser meist für die Reinigung in der Geschirrspülmaschine geeignet, wovon bei Stahlmessern dringend abgeraten wird.

Dennoch haben Stahlmesser durchaus auch ihre Vorteile gegenüber den Messern mit der Klinge aus Keramik. So sind Messer aus Stahl wesentlich stabiler und brechen seltener als Keramikmesser. Außerdem lassen sich Stahlmesser zuhause von Hand unkompliziert nachschleifen. Wollen Sie ein Keramikmesser schärfen, benötigt das wesentlich mehr Übung als bei einem Messer aus Stahl. Zusätzlich können Stahlmesser universell eingesetzt werden. Während bei Keramikmessern aufgrund des Bruchrisikos gewisse Schneidetätigkeiten ausgeschlossen werden, können Stahlmesser beinahe alles leisten. Insgesamt gelten Stahlmesser aufgrund ihres geringen Bruchrisikos und der Möglichkeit, sie nachzuschleifen, als langlebiger. Im Gegensatz zu Keramikmessern müssen sie seltener ausgetauscht werden.

 

Vorteile Keramikmesser

 

  • länger scharf
  • härtere Klinge
  • leichter als Stahl
  • spülmaschinenfest

Vorteile Stahlmesser

 

  • brechen seltener
  • lässt sich unkompliziert nachschleifen
  • universell einsetzbar
  • durch Bruchsicherheit und Nachschleifen langlebiger

 

Die besten Keramikmesser – die Top 3

 

Aufgrund der großen Beliebtheit, derer sich Keramikmesser mittlerweile erfreuen, ist der Markt voll mit unterschiedlichen Modellen und Herstellern, in denen man sich als Suchender schnell verlieren kann. Dabei ist das Klügste wohl immer, direkt ein Set dieser wertvollen, modernen Messer zu kaufen. Hier lohnt es sich durchaus, ein wenig Geld zu investieren, wenn man bedenkt, wie selten es vorkommt, dass man ein Keramikmesser schleifen muss. In folgender Tabelle werden die individuellen Top 3 Keramikmesser Sets kurz im Überblick vorgestellt.

 

 

Keramikmesser richtig pflegen

 

Haben Sie sich für ein passendes Keramikmesser entschieden, wollen Sie an diesem auch lange Freude haben. Dafür ist die richtige Pflege unabdingbar. Glücklicherweise sind Keramikmesser in der Pflege recht unkompliziert und anspruchslos. Die meisten Modelle lassen sich sogar in der Geschirrspülmaschine reinigen. Hier wird lediglich der Griff zum entscheidenden Kriterium. Bei Messergriffen aus Kunststoff ist der Maschinenwaschgang in der Regel kein Problem, Keramikmesser mit Holzgriffen hingegen sollten von Hand gereinigt werden. Aber auch dies ist recht unkompliziert. Nehmen Sie einfach einen weichen Schwamm und etwas heißes Wasser, das mit Spülmittel versetzt ist, zur Hand. Im Anschluss brauchen Sie das Messer bloß noch abtrocknen. Aufgrund der höchst stabilen Klinge sind keine weiteren Achtsamkeiten notwendig.

Da die harte, scharfe Keramikklinge aber schnell bricht, sollten Sie der Aufbewahrung der Keramikmesser ein gewisses Augenmerk schenken. Im Optimalfall bewahren Sie Ihre Messer in einem eigens dafür gedachten Messerblock auf. Ist dies keine Option, können Sie auf spezielle Schutzhüllen für die Keramikmesser zurückgreifen. Wichtig ist: Magnetleisten für Messer oder magnetische Messerblöcke sind für Keramikmesser nicht geeignet. Diese sind nicht magnetisch und bleiben an diesen Aufbewahrungsmöglichkeiten also nicht haften.

 

Keramikmesser schärfen – selbst gemacht oder vom Fachmann

 

Viele Messerliebhaber wissen, dass auch regelmäßiges Schleifen zur richtigen Pflege teurer Messer gehört. Selbst wenn sie sich nicht so schnell abnutzen, müssen Sie gelegentlich auch Keramikmesser schleifen. Dies erfordert allerdings eine geübte Hand. Im Gegensatz zu Stahlmessern ist das Schärfen eines Keramikmessers recht komplex. Entgegen der weitverbreiteten Meinung ist es durchaus möglich, das Keramikmesser zuhause selbst zu schärfen.

Wollen Sie Ihr Keramikmesser schärfen, haben Sie die Möglichkeit, entweder ein professionelles Schleifgerät zu kaufen oder Sie entscheiden sich für einen Diamant-Schleifstein mit einer 1000er Körnung. Ein herkömmlicher Schleifstein für Stahlmesser kann für Keramikmesser nicht verwendet werden.
Beim Schärfen des Keramikmessers mit dem Diamant-Schleifstein gehen Sie folgendermaßen vor:

 

  • Ziehen Sie die Klinge von beiden Seiten flach über den feuchten Schleifstein. Halten Sie dabei den flachen Winkel möglichst ein.
  • Während Sie die Klinge über den Stein schieben, müssen Sie diese zur Messerspitze hin drehen.

 

Der Winkel der Klinge, während sie über den Schleifstein geschoben wird, ist essentiell für ein gutes Ergebnis. Aufgrund des höheren Schwierigkeitsgrades, wenn Sie ein Keramikmesser schärfen wollen, wird dringend empfohlen, vorher die Theorie genau zu studieren. Dazu gehört auch, die Anleitung des Diamant-Schleifsteins aufmerksam zu lesen.

 

Sind Sie sich beim Schleifen unsicher, können Sie Ihre Keramikmesser auch einem Fachmann überlassen. Viele Hersteller sind mittlerweile dazu übergangen, Keramikmesser aus ihrer Produktion zum kostenlosen Schärfen zurück zu nehmen.

 

Dank neuer Technologie mit Keramikmessern mühelos kochen

 

Die Errungenschaften der Raumfahrttechnik ermöglichen es vielen Hobbyköchen, mit einem Keramikmesser in den Genuss schneller, sauberer und scharfer Schnitte zu kommen. Die widerstandsfähige Klinge bleibt lange scharf, ist sehr unempfindlich gegen Säuren, Rost oder Feuchtigkeit und kommt auch mit festeren Lebensmitteln mühelos klar. Noch dazu ist die Pflege recht unkompliziert.

Vor allem die hohe Schnitthaltigkeit tröstet darüber hinweg, dass die harte Klinge so spröde ist, dass sie bei bestimmten Schnittvorgängen abbrechen kann. Wer nach einem tollen Messer für das alltägliche Zerlegen von Obst, Fleisch und Gemüse sucht, ist mit einem Keramikmesser auf jeden Fall gut beraten.

 

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